Die Quelle sprudelt, Nebel sprüh’n,
ein Bächlein wird geboren.
Lichter tanzen, Blumen blüh’n.
Zum König auserkoren.

Enge Spalten, tiefe Schluchten,
wildes Wasser hält nichts auf.
Felsen sprengen, Steine wuchten.
Ufer führen seinen Lauf.

Starke Mauer bannt die Macht,
zu Boden sinkt Geschiebe.
Wasser bäumt sich, bündelt Kraft,
donnert durch Getriebe.

Kalte Rohre, Widerhall,
Tropfen flieh’n ins grelle Licht.
Schmaler Schlund, herber Fall,
pures Wasser bindet nichts.

Sanftes Land lässt Ströme rasten,
Wasser findet seine Bahn.
Täglich trägt es tausend Lasten
den Fluss hinab zum Ozean.

Im Meer entlädt es seine Fracht,
vereint sich mit dem Wellenspiel.
Tiefes Wasser wird zur Macht.
Ozeane sind nicht still.

 

zurück Evelyne Koitzsch   © 2009